Dr. Hans-Joachim Niemann:

John Leslie Mackie und seine Suche nach dem Richtigen und Falschem,  

PS, Wintersemester 1995/96

 

SEMESTERPLAN

Einführung:    Moral, Ethik, Metaethik

1.     „Begriffsklärung“: sprachanalytisch, essentialistisch oder nominalistisch?

2.     Ist Ethik wichtig?

3.     Moralische Probleme heute; Auswirkungen früherer Ethik

4.     Die alltägliche Entscheidung: richtig oder falsch?

5.     Erleben wir einen Werteverfall, Orientierungslosigkeit?

6.     Moralpluralismus,  Durchsetzungsproblem

7.     Die drei großen Richtungen philosophischer Ethik heute:

·       Aristotelismus

·       Universalismus

·       Utilitarismus

8.     Lernziele:

·       Verständnis für klassische Versuche zur Lösung moralischer Probleme, auch für falsche Ansätze.

·       Beispiel bilden können (für die Formen des Universalismus, Utilitarismus, usw.).

·       John Leslie Mackies Problemstellung und seine Lösungsversuche kennen:

·       d.i.: Es gibt keine objektiven Werte, aber man kann objektiv über Moral und Werte  sprechen.

·       Beherrschung des ethischen Grundvokabulars.

9.     Warum Mackie?

1.  Werte

1.     Kategorien von ethischen Theorien:

·       Subjektivisten, Objektivisten, Kognitivisten, Nonkognitivisten

·       Moralische Urteile 1. Ordnung;       mor. Urteile  2. Ordnung.

·       Ethischer Skeptizismus, Relativismus und Meta-ethischer Relativismus

·       Ethischer Subjektivimus: sprachanalytisch oder ontologisch?

2.     Die Sinnlosigkeitsthese (Logischer Empirismus und R.M. Hare)

3.     Intersubjektivität,

4.     Universalisierbarkeit

5.     Sprachanalytische These des Deskriptivismus

6.     Ontologische These der Präskriptivismus

7.     Maßstäbe und objektive Beurteilung: Objektivität der Werte gesichert?

8.     Hypothetische und katagorische Imperative

9.     Objektivisten: Platon, Aristoteles, Kant, Hutcheson, Hume, Sidgwick, Clarke, Price

10.  Das Argument der Relativität

11.  Das Argument der Absonderlichkeit

12.  6 Typen der Objektivierung

13.  Die Schwierigkeit einer kontraintuitiven „Irrtumstheorie“

2. Die Bedeutung von „gut“

1.     Die vielen Bedeutungen von  „gut“

2.     Moore’s Argument der offenen Frage.

3.     Das Erklärungstrilemma

4.     Was bedeutet „gerecht“?

 

3. Was ist es, das uns zwingt, Gutes zu tun, Schlechtes zu unterlassen?

1.     Das Humesche Gesetz: Aus dem Sein folgt kein Sollen

2.     Moore’s naturalistischer Fehlschluß

3.     Moralische Institutionen

4.     Moral und personale Identität

 

4. Moral soll für alle die gleiche sein.  -  Die drei Universalisierungen

1.     Goldene Regel  und  kategorischer Imperativ.

2.     Was für mich richtig ist, soll auch für andere gelten, ...

·       UVS I:         auch wenn deren Leben anders ist;

·       UVS II:         auch wenn ich an deren Stelle wäre;

·       UVS III: auch wenn ich wie sie wäre.

3.     Rawls und der Schleier des Nichtwissens

 

5. Das Gewissen kann uns die ungeheuerlichsten Taten befehlen.

1.     Wenn Moral nicht aus Prinzipien folgt, wie dann vorgehen?

2.     Komparativismus und Konsequentialimus als Ausweg?

3.     Warnock: die moralische conditio humana

4.     Überwindung der „begrenzten Sympathie“

5.     Moral und Spieltheorie

 

6. Das größte Glück der größte Menge - Formen des Utilitarismus

1.     Die moralische Problemsituation heute

2.     Mackies Hauptsatz der Moral

3.     Der Utilitarismus

4.     Welches Glück für welche Menge? - Die Glücksdroge für alle?

5.     Welches Glück für welche Menge? - Vertreter der Kröten in den  Bundestag. Freiheit für Forellen?

6.     Akt-Utilitarismus

7.     Regel-Utilitarismus

8.     „Nützlichkeit“ messen? - Welche Nützlichkeit?

 

7. Dem Gewissen folgen oder sich um die Folgen kümmern?

1.     Konsequentialistische und deontologische Normierungstheorie

2.     Mackies Rezeptur: Regeln einer praktischen Ethik

3.     Zwecke und Mittel              

4.     Prinzip der Handlung mit Doppelwirkung

5.     Drei praktisch handhabbare Moralsysteme

 

8. Wie geht man nun praktisch vor, um moralische Entscheidungen zu treffen?

1.     Wie sieht das „gute Leben“ aus?

2.     Sind Selbstliebe und Eigentum unmoralisch?

3.     Freiheit

4.     Aufrichtigkeit, Lüge und Verträge halten

5.     Tugend: Welchen Charakter bewundert man?

6.     Warum moralisch sein? Gibt es ein Motiv dafür?   

7.     Wie weit reicht Moral? Moral nur für Menschen, für Tiere, für die Natur?

8.     Das Recht auf Leben

 

9. Spezialfragen und Zusammenfassung

Personale Identität und die Reichweite der Verantwortung

 

Semesterapparat  WS 95/96

 

1. Mackie,      John L.,    Ethik                                               30/CC 7200 WE 5169

2. Stegmüller, Wolfgang,  Hauptströmungen der Philosophie, Bd. IV            21/CI 1100 BE 201

3. Hare, Richard M., Die Sprache der Moral                             25/BK 1520 BE 409

4. Rawls, John, Eine Theorie der Gerechtigkeit           21/CC 7200 AO 093

5. Frankena, William K., Analytische Ethik                                     15/yxe  72 M 2227

6. Höffe, Otfried,  Lexikon der Ethik                                     25/CC 7100 WH 7424

7. Rohls, Jan,       Geschichte der Ethik                              15/ywm 91 CP 7366

8. Pieper, Annemarie,       Geschichte der neueren Ethik

       Band I                                            21/CC 7000 IA 8436-1

       Band II                                           21/CC 7000 IA 8436-2

9. Sänger, Monika, Praktische Philosophie/Ethik                 21/CC 7100 IA 9796

 


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