Hans-Joachim Niemann:  Rescher im Kontext - Eine Antwort auf Lorenz B. Puntel , CONCEPTUS XXX (1997) No. 76, p. 67-98. 

Nach der Kritik, die mein Artikel "Populismus in der Philosophie"  erfuhr, belege ich nun (i), daß  Reschers Aufsatz keineswegs aus dem Kontext gerissen war. Eine erste Version wurde in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. Danach erschien er in fünf verschiedenen Aufsatzsammlungen und als Vortrag. Acht Jahre lang hat Rescher ihn verbessert, um ihn dann in sein Opus Magnum aufzunehmen, so daß man ihn als unabhängig, wichtig und repräsentativ ansehen kann. (ii) Anders als mein Kritiker glaubt, war Rescher kein Objektivist im üblichen Wortsinn. Er selbst charakterisierte sich als "Anti-Realist". (iii) Reschers "wissenschaftlicher Relativismus" wird von meinem Kritiker so erläutert, daß die Kultur A  Interesse an kausalen Erklärungen hat, Kultur B nicht. Auch von daher gibt es keinen Grund, meine These zu widerrufen: Dieser Relativismus ist sowohl trivial als auch ohne jede Bedeutung.

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Motto: "Die philosophische Hauptkrankheit unserer Zeit ist ein intellektueller und moralischer Relativismus (und der letztere beruht wenigstens zum Teil auf dem ersteren)." Karl Popper

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